Altes vergeht, Neues bleibt erhalten

13. Januar 2014. Während Baustellen und Werke über die Festtage ruhten, liefen die Servicearbeiten an Baumaschinen und die Revisionen in den Werken auf vollen Touren. Im Betonwerk der Weiacher Kies AG in Rümlang ist keine Revision mehr nötig; ein Grossteil des Werks verschwand noch vor Weihnachten.

In der Werkstatt im DLZ (DienstLeistungsZenter) in Oberglatt drängt sich Baumaschine an Baumaschine. Bei allen sind Service- oder sonstige Wartungsarbeiten fällig. Die Crew des Werkstattleiters Björn Reiser schraubte in der KW 2 an insgesamt zehn Baumaschinen. Dies sind weniger als 2013 - dafür stehen komplexere Arbeiten an, so dass zwei Leute mehr als drei Tage pro Maschine in Einsatz stehen. Um anstehende Garantiearbeiten zu erledigen, wird das Werkstattteam während dieser hektischen Zeit durch zwei oder drei Monteure der Lieferanten verstärkt. Spätestens Ende Januar sollen alle Baumaschinen wieder einsatzbereit sein.

Den Mechanikern der Lastwagenabteilung dürfte bis Ende Mai die Arbeit auch nicht ausgehen, müssen doch bis zu diesem Termin rund 50 Lastwagen vorgeführt werden. Das sind drei bis fünf Stück pro Woche. In der KW 4 kommen zwei weitere neue Euro-6-Lastwagen.

In der Schlosserei läuft die Reparatur des Brecher-Gehäuses aus dem Ebirec. Neben Schweissarbeiten ist im Gehäuse vor allem der Austausch der Verschleissteile vorrangig. Die Regeneration von Betonbeissern und Schrottscheren konnte grösstenteils bereits vor den Festtagen abgeschlossen werden.

Am 27. November 1972 produzierte das Betonwerk (BAR) der Weiacher Kies AG in Rümlang die ersten Kubikmeter Beton. Das Mischwerk für Mörtel und Samofix kam im Sommer 1980 dazu. Die neue Betonmischanlage im Ebirec in Rümlang ersetzt nun das in die Jahre gekommene Werk BAR. Durchschnittlich produzierten die Weiacher in Rümlang 48‘135 m3 Beton pro Jahr, absolute Spitze war das Jahr 1981 mit 82‘560 m3. Im Bereich Samofix und Mörtel liegt der Rekord bei 16806 m3 im Jahre 1990. Bis zur definitiven Stilllegung der Anlage im Oktober 2013 verliessen 348‘800 m3 Mörtel und 1‘973‘500 m3 Beton das Werk in Rümlang.

Am Freitag den dreizehnten setzte der 100-Tonnen-Bagger seine massive Schrottschere am Materialsilo an. Innerhalb einer Woche zerlegten Schrott- und Blechschere den Stahlbau der beiden Mischanlagen in Einzelteile. Bis am 20. Dezember gelangten 153 Tonnen Metallschrott in die Wiederverwertung. Die Anlage des BAR an der Riedmattstrasse 13 in Rümlang ist damit Geschichte, was mit dem Areal geschieht, ist noch unklar. Die beiden Mitarbeiter fanden im Werk Weiach und im Ebirec neue Arbeitsplätze.

Im Ebirec in Rümlang laufen die Betonproduktion und die Revisionsarbeiten Hand in Hand. Neben dem routinemässigen Ersetzen von Verschleissteilen, stehen das Auswechseln von neun Elektrogetriebemotoren und einem Elektromotor in der Siebanlage der Brecherei an. Der obere Teil des Brecher-Gehäuses befindet sich im DLZ in Oberglatt. Durch das Einschweissen von neuen Verschleissteilen ist der Nordberg-Brecher wieder fit für das Herstellen von RC-Komponenten. Um das Austreten von Staubemissionen im neuen Betonmischer zu minimieren, erfolgt eine Erweiterung der bestehenden Filteranlage.

Die Bodenwaschanlage ESAR feierte im Herbst das 20-Jahre-Jubiläum. Regelmässiger Unterhalt ist das A und O einer solchen Anlage. Nach dem Abschluss der Jahresrevision ist die Wiederinbetriebnahme der gesamten Anlage für den 20. Januar geplant. Speziell in diesem Jahr ist der Ersatz von vier Bogensieben. Die neuen Elektrovibratoren ergeben eine verbesserte Entwässerung gegenüber dem alten pneumatischen System.

Obwohl Metall härter als Stein ist, unterliegt auch das Kieswerk in Weiach einem kontinuierlichen Verschleiss. Das routinemässige Auswechseln von Verschleissteilen hilft grösseren Schäden vorzubeugen. Nach zehn Jahren respektive rund 18'000 Betriebsstunden werden die beiden Sandzentrifugen erstmals komplett zerlegt und neu gelagert. Neben dem Werkpersonal sind während rund drei Wochen 14 Fremdmonteure und Spezialisten im Einsatz. Der Betriebsunterbruch wird auch für den Umbau der Bandanlage im Kiesabbau genutzt. Das erste Deponieband wird vorübergehend stillgelegt, demontiert, rund 180° gedreht und auf neuen Fundamenten wieder aufgestellt. Damit verbleibt für den Radlader die kurze Distanz zwischen der Abbaustelle und den mobilen Förderbändern. Ein Schwertransport brachte am 7. Januar einen dritten Caterpillar D7E Bulldozer für den Deponiebetrieb nach Weiach. Der diesel-elektrische Antrieb hilft Kraftstoff sparen und der Motor der Abgasstufe IIIB ist bereits ab Werk mit einem Russpartikelfilter ausgerüstet.

Noch grösserem Verschleiss ist das Porphyr-Schotterwerk in Detzeln ausgesetzt. Bis am 17. Februar erfolgen die Revisionsarbeiten an der Brech- und Siebanlage sowie die Servicearbeiten an den Baggern, Radladern und Muldenkippern. Wie in Weiach ist in erster Linie der Austausch von Verschleissteilen angesagt. Der Materialverlad erfolgt während dieser Zeit ab dem Depot.

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