Sanierung Wurftaubenschiessstand St. Moritz

8. Dezember 2014. Im Zuge der Erneuerung der Olympiaschanze in St. Moritz muss der im Auslaufbereich liegende Schiessstand saniert werden. Für diese Altlastsanierung entsorgt die Eberhard Recycling AG über 10‘000 Tonnen belastetes Material.

Oberhalb des «Lej Marsch», zwischen St. Moritz und Champfèr befindet sich die Olympiaschanze, die bald rückgebaut und neu erstellt wird. Gleich unterhalb der Skisprungschanze steht der Schiessstand des Wurftaubenclubs St. Moritz. Seit 1964, jeweils während der Sommermonate versuchen die Schützen Tonscheiben, sogenannte Wurftauben, mit Bleischrot zu treffen. Diverse Wurfmaschinen schleudern die Tonscheiben kreuz und quer über das Gelände. Infolge des teerhaltigen Bindemittels waren die alten Tonscheiben entsprechend mit PAK belastet. Aus dem langjährigen Betrieb ergeben sich folgende Belastungen:

  • Flacher Auslaufbereich der Schanze: PAK-Belastungen durch die teerhaltigen Tonscherben (PAK = polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe)
  • Steiler Landebereich der Schanze: überwiegend Bleibelastungen durch die Schrotkugeln

Mit einem Kostenaufwand von 12 Mio. Franken erneuert die Gemeinde St. Moritz die Schanzenanlagen. Auf der Grossschanze sollen wieder Weltcupspringen durchgeführt und die kleineren Trainings- und Juniorenschanzen aufgewertet werden. Im Zuge der Erneuerungsarbeiten und aufgrund des dringlichen Sanierungsbedarfs hat die Gemeinde St. Moritz die Sanierung der Schiessanlage ausgelöst.

Die Sanierungsarbeiten starteten Anfang Oktober 2014. Infolge der beginnenden Wintersaison wurden Ende November sämtliche Arbeiten eingestellt. Im Frühling 2015 müssen deshalb noch kleinere Bereiche nachsaniert sowie bereits triagiertes Material abgeführt werden. Die Sanierung umfasst eine Fläche von rund 12‘000 m2 und die Aushubtiefen variieren zwischen 10 cm und 1 m.
Folgendes Material wird abgeführt:  

  • Überwiegend mit Blei belastetes Material gelangt mit Lastwagen über den Julierpass in die ESAR Bodenwaschanlage in Rümlang
  • Mit Blei und/oder PAK belastetes Material gelangt mit Lastwagen in die Reaktordeponie bei Bever im Oberengadin
  • Material mit starker PAK-Belastung wird im Bahncontainer-Kombiverkehr abtransportiert und in einer thermischen Anlage verwertet

Die Sanierungsarbeiten werden von der ARGE Martinelli AG  und Eberhard Recycling AG ausgeführt. Eberhard ist zuständig für die Entsorgung sowie die Aufbereitung von Material mit PAK-Belastungen. Für diese Arbeiten stehen vor Ort eine Siebmaschine und ein Radlader im Einsatz. Die ortsansässige Hoch- und Tiefbaufirma D. Martinelli AG ist für sämtliche Erdarbeiten und die Baustelleninstallation zuständig.

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