Die Hochwasser 2005 und 2007 haben die erheblichen Schutzdefizite entlang der Emme zwischen dem Wehr Biberist und der Aare in Luterbach / Zuchwil deutlich aufgezeigt. Der Flussverlauf weist in diesem Teilstück zusätzliche Mängel auf: Verklausungsgefahr bei Brücken, ökologische Defizite wegen harten Uferverbauungen und Querschwellen. Zu den Auflagen des Gesamtprojektes Hochwasserschutz und Revitalisierungsmassnahmen wurde die Emme um 20 bis 40m ausgeweitet. Der Uferschutz wurde mit Flussbausteinen 1.5 bis 2.5 t/Stk. und Bollensteine in den Grössen 150 bis 350mm auf einer Länge von 1‘400m beidseitig erstellt. Weiter wurden die Hochwasserschutzdämme mittels einer Aufschüttung von 18‘000m3 erhöht und Wasserseitig eine Betonitmatte und luftseitig eine Wirrlage eingebaut. Die Aushubarbeiten mit ca. 50‘000m3 wurden mittels Bahntransporten abgeführt. Durch die Verbreiterung der Emme musste die Deponie „Geisschachen“ saniert werden. Da die baulichen Massnahmen für den Hochwasserschutz und die Revitalisierung eine grosse Menge Primärmaterialien benötigten, wurde eine Unternehmervariante angeboten, die das Deponiematerial vor Ort mechanisch aufbereitet. Dadurch wurden grosse Mengen an unverschmutztem Kies und Steinen „produziert“, die anschliessend in den Hochwasserschutzdämmen verbaut werden konnten. Die nicht wiederverwendbaren Abfälle wurden überwiegend per Bahn abtransportiert und entsorgt. Durch all diese Massnahmen wurde Deponieraum eingespart, ökologische Auswirkungen durch Transporte minimiert und Kosten für die Bauherrin gesenkt, sowie die Materialien der Altlast optimal verwertet.